Wunderschöne Wanderung auf der Route des Vins
Rund 30 Personen fuhren bei schönem Wanderwetter mit dem Bus ins benachbarte Elsass. Ein weiterer Abschnitt auf der elsässischen Weinstrasse, die auch als Pilgerweg nach Compostella ausgezeichnet ist, stand auf dem Programm.
Die elsässische Weinstrasse wurde 1953 eingerichtet und verläuft über 170 km von Thann bis Marlenheim. Von Katzenthal mit seiner Burgruine Wineck ging es durch die Weinberge nach Ammerschwihr, das mit seiner Kirche St. Martin und Teile der Stadtmauer mit dem Turm der Diebe und dem Obertor einen imposanten Anblick bot. Bekannt ist Ammerschwihr auch durch seinen 18-Loch Golfplatz und als Wiege der Weinbruderschaft St. Etiene. Es gibt dort einen öffentlichen Rebgarten, eine Weinmesse im April und den deutschen Soldatenfriedhof in Troi Epis, dem Kur- und Wallfahrtsort. Seit 1986 gehört Ammerschwihr dem Lazarus von Schwendi-Städtebund an. Seine Statue aus Carara-Marmor steht im Heeresmuseum in Wien. Er brachte die Ruländerrebe aus Toka/Ungarn an den Kaiserstuhl.
Es ging dann auf dem mit blauem Punkt markiertem Wanderweg nach Kaysersberg, dem bekannten reizvollen Städtchen mit mittelalterlichem und Renaissance-Flair, Geburtsort von Albert Schweizer, Friedensnobelpreisträger, Pfarrer, Arzt, Missionar und Musiker, dem dort auch ein Museum gewidmet ist. An dem Vogesenfluß Weiss, der zur Ill führt, entlang durch Reben ging der Weg nach Kientzheim mit seinem Renaissance-Schloss, Sitz der oben erwähnten Weinbruderschaft und des elsässischen Weinmuseums. Mit befestigten Ringmauern, Niedertor und Türme, Kirche mit Altar und Bildnissen aus dem 18. Jhd., Grabsteine der Barone von Schwendi ( Vater und Sohn) und Kapelle der hl. Felix und Regula. Große Zerstörungen im 2. Weltkrieg. Eine Tafel an der Kirche erinnert an das Los der zwangseingezogenen Elsässer (Maigre-Nous) zur Wehrmacht.
Mit Riquewihr (dtsch. Reichenweier) wurde eines der schönsten Dörfer des Elsass durchwandert. Schon das obere Tor mit Fallgitter und Pecherker und Schießscharten, wies den Ort als württembergische Stadt aus, die sich schon früh der Lehre des schweizer Reformators Zwingli anschloß und später lutherisch wurde. Es gibt ein Post- und ein Postkutschenmuseum und ein Zügle führt die zahlreichen Touristen durch die Weinberge mit dem Weinlehrpfad.
Über einen kurzen aber kräftigen Anstieg gelangte man nach Hunawihr mit seiner sehenswerten Wehrkirche mit befestigtem Friedhof und Zentrum für die Wiederansiedlung von Störchen und Fischottern. Ebenso gibt es eine Schmetterlingspark. Hunawihr zählt zu den schönsten Orten des Elsass. Der weitere Wanderweg nach Ribeauville bot einen prächtigen Ausblick auf die drei Burgen, die Pfarrkirche St. Gregor des alten Augustinerklosters, das Haus der Bänkelsänger. Ribeauville ist die Stadt der Spielleute. Noch heute wird ein "Pfiffertag" veranstaltet und das Gasthaus Pfifferhues genießt schon Kultstatus. Hier endete die von Hermann Jäger geführte 14,5 km lange Wanderung in einem zünftigen elsässischen Lokal und frisch gestärkt und froh gestimmt wurde wieder der Heimweg angetreten.